Die Energiewende als Chance – für Sachsen-Anhalt und die ganze Republik
Trotz des drohenden Klimawandelsund der Heilkräfte der erneuerbaren Energien in dieser Bedrohung, ist unsere Gesellschaft gespalten:
Fakt ist: Natürlich gibt es Herausforderungen, aber diese lassen sich überwinden und abmildern. Die Chancen jedoch, die die Energiewende mit sich bringt, sind viel umfassender als die Herausforderungen.
Energiewendegeschichten
Energiewendegeschichten
Energie-Kommune Blankenburg
Energie-Kommune Blankenburg
Natur- und Denkmalschutz schließen sich nicht aus.
Das Ziel der energetischen Betrachtung der Altstadt ist die Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude und der Infrastruktur zu entwickeln und umzusetzen – Beratungen zu den Themen energetische Sanierung und Energieträgerwechsel stehen dabei im Fokus.
Ein weiterer großer Baustein ist die Nutzung der Photovoltaik: Neben der Nutzung ehemaliger Deponien für Freiflächen-Photovoltaik wird diese Technologien auch in Mieterstromprojekten eingesetzt,
„Es ist ein zukunftsorientiertes Ziel der Stadt, die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien mit den Werten des Naturschutzes und des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen.“
Madeleine Bürger, Fachbereichsleiterin der Stadtentwicklung in Blankenburg
Energie-Kommune Leuna
Energie-Kommune Leuna
Trotz Industrie das Klima schützen – mit Wasserstoff.
Eine zweite Pilotanlage soll die Produktion von grünem Wasserstoff weiter erproben, um beispielsweise für Power-to-X- oder Power-to-Liquid-Projekte genutzt zu werden.
Darüber hinaus werden aber bereits heute Dank konsequenter energetischer Sanierungen der städtischen Wohn- und Gewerbeflächen jährlich ca. 630 Tonnen CO2 in Leuna eingespart.
„Leuna ist ein Paradebeispiel für die Umsetzung von bundespolitischen Beschlüssen, wie etwa der Nationalen Wasserstoffstrategien, auf kommunaler Ebene.“
Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien
Energie-Kommune Magdeburg
Energie-Kommune Magdeburg
Die Landeshauptstadt will klimaneutral werden.
Eine wichtige Rollle spielen auch Energiegenossenschaften, die in Magdeburg Erneuerbare-Energien-Projekte umsetzen. Engagierte Bürger*innen haben 2009 eine Energiegenossenschaft gegründet, die in Sachsen-Anhalt bereits zahlreiche Photovoltaik (PV)-Dachanlagen und eine PV-Freiflächenanlage in Magdeburg installieren konnte. Im gesamten Bundesland produziert die Genossenschaft bereits jährlich 1,3 Millionen Kilowattstunden erneuerbaren Strom.
„Besonders Energiegenossenschaften schaffen es immer wieder, durch planerischen und finanziellen Einbezug der Anwohnerschaft, die Akzeptanz für lokale Projekte entscheidend zu steigern.“
Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien
Energie-Kommune Köthen
Energie-Kommune Köthen
In Köthen hat der Klimaschutz Einzug in das Stadtleben gefunden.
Aufgrund der nicht vorhandenen Großindustrie in Köthen liegt der Treibhausgasausstoß pro Person deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Im Klimaschutzkonzept wurde daher der Fokus besonders auf die Bereiche Privathaushalte und Verkehr gelegt, welche den größten Anteil der städtischen CO2-Emissionen mit respektive 42 Prozent und 28 Prozent ausmachen.
"Die Potentiale im kommunalen Klimaschutz sind enorm: durch die technischen Innovationen, die rechtliche Rahmenbdingungen und die finanziellen Förderungen für Klimaschutzmaßnahmen."
Nils Kantert, Klimaschutzmanager Köthen
Energie-Kommune Tangeln
Energie-Kommune Tangeln
Bioenergiedorf Tangeln versorgt die Gemeinde mit nachhaltiger Wärme und Strom
Zwei Drittel der Bürger*innen profitieren bereits als Genossenschaftsmitglieder von der nachhaltigen Wärmeversorgung. Die Umstellung hatte für Mitglieder auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Angeschlossene Haushalte zahlen im Vergleich zur Wärmeversorgung per Gasheizung nämlich fast 50 Prozent weniger.
Noch mehr Menschen werden durch den produzierten Strom über die Ortsgrenzen hinaus versorgt. Der Verbrauch von mehr als 2.500 Menschen allein durch den in Tangeln produzierten Strom gedeckt. Damit spart die Anlage jährlich 8.000 bis 9.000 Tonnen CO2 ein.
Tangeln ist ein Paradebeispiel dafür, dass auch kleinere Kommunen so ihren Beitrag zur Energie- und Wärmewende leisten können.“
Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
Chancen
Chancen
Die Anteile von Erneuerbaren Energien im Stromsektor lagen 2020 deutschlandweit bei 45,4 Prozent.
Ohne Erneuerbare Energien hätte der Treibhausgasausstoß in Deutschland 2020 etwa 227 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente höher gelegen.
Neben dem verringerten Treibhausgasausstoß hat der Einsatz von Erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmesektor zudem Klima- und Umweltschäden in Höhe von 31,8 Milliarden Euro (2018) vermieden.
Auch in Sachsen-Anhalt spielen die Erneuerbaren Energien bereits eine große Rolle:mit einem Anteil von 58,1 Prozent an der Bruttostromerzeugung (2019).
Etwa 24.000 Menschen arbeiten derzeit in der Branche der Erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt. Das sind mittlerweile mehr als in der Kohlebranche mit 6.000 Beschäftigten.
Herausforderung
Herausforderungen
„Deutschland kann das Klima nicht alleine retten.“
Auch an den historischen Emissionen hat Deutschland – neben den anderen Industrieländern wie USA, Großbritannien, Frankreich, Japan – einen erheblichen Anteil. Nun ist es also die Verantwortung dieser Länder mit gutem Beispiel voranzugehen und Wege aufzuzeigen, an denen sich Entwicklungs- und Schwellenländer orientieren können. Setzt Deutschland den Klimaschutz erfolgreich um, dürfte eine Vielzahl an Ländern dem Beispiel folgen.
„Erneuerbare lassen die Stromkosten steigen“.
„Erneuerbare lassen die Stromkosten steigen“.
Wie sähe eigentlich eine Welt ohne Erneuerbare Energien aus?
Hätten wir ohne das EEG günstigeren Strom?
Dieser Frage ging eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen nach. Das Ergebnis: Zwischen 2011 und 2018 hätten die Stromkunden wegen der Erneuerbaren sogar 70 Milliarden Euro eingespart. Um zu verhindern, dass die Großhandelsstrompreise in den nächsten Jahren deutlich teurer werden, müssten die Erneuerbaren Energien jedoch schneller als derzeit ausgebaut werden. Zudem sind die externen Kosten der konventionellen Stromerzeugung, d.h. die gesamtgesellschaftlichen Kosten durch Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschäden, in der Stromrechnung nicht ausreichend berücksichtigt. Diese werden aus Steuern und Krankenkassenbeiträgen beglichen und belasten überproportional einkommensschwache Haushalte.
Ob es bei der Energiewende wirklich zu einer sozialen Schieflage kommt, hängt also vor allem von der politischen Ausgestaltung ab.
„Elektroautos schaden der Umwelt und überlasten das Netz.“
Die meisten Studien sehen die Elektromobilität eindeutig im Vorteil. Mit dem aktuellen Strommix schneidet das E-Auto zwar nur geringfügig besser ab, doch wenn der Kohleanteil sinkt und die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden, wird der Vorteil der E-Mobilität immer größer.
Die Umweltbelastungen ergeben sich vor allem aus der Herstellung der Batterie. Werden in der Produktion ausschließlich Erneuerbare Energien verwendet, ist diese aber annähernd klimaneutral. Weitere Kritik wird an den benötigten Materialien geäußert. Entgegen weitverbreiteter Vorurteile werden seltene Erden in bisher eingesetzten Lithium-Batterie bislang nicht benötigt. An der Reduktion des Kobalt-Einsatzes oder an kobaltlosen Alternativen wird bereits gearbeitet.
Ein weit verbreiteter Vorwurf gegenüber der E-Mobilität lautet zudem, dass das Stromnetz beim gleichzeitigen Laden von mehreren Millionen Elektroautos an Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung von 350 Kilowatt komplett überlastet wäre. Das wäre aber auch der Fall, wenn alle Deutschen gleichzeitig ihren Staubsauger, Wasserkocher oder ihren Fön einschalten würden. Es kommt also darauf an, ob wirklich alle gleichzeitig mit voller Leistung laden. Die meisten E-Autos stehen mehr als 10 Stunden pro Tag am Stellplatz neben der Steckdose. Deshalb sind die wenigsten auf Schnellladeleistung angewiesen.
„Windenergieanlagen sind für Vögel und Fledermäuse sehr gefährlich.“
„Windenergieanlagen sind für Vögel und Fledermäuse sehr gefährlich.“
Schätzungen gehen bei Windenergieanlagen von einem Vogelschlag von bis zu 100.000 getöteten Vögeln pro Jahr aus, was nur einem Bruchteil der getöteten Vögel entspricht. Allein auf Katzen sind 20 bis 100 Millionen tote Vögeln pro Jahr zurückzuführen. Im Straßen- und Bahnverkehr (70 Millionen) sowie durch Glasscheiben (100 bis 15 Millionen) sterben ebenfalls zahlreiche Vögel.
Um die Vogelarten noch besser zu schützen, werden in der Windbranche außerdem Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Vögel und Fledermäuse möglichst gering zu halten: Warnsignale, GPS-/Radar-/Videoüberwachungen, intelligente Abschalteinrichtungen.
Energiewende modern denken
Schützen wir das Klima, schützen wir die Zukunft der Menschheit durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien. So können wir den Klimawandel verringern und gleichzeitig unsere wirtschaftliche Kompetenz in diesem Bereich schärfen. Der Strukturwandel, der sich in Sachsen-Anhalt unter anderem mit der Wasserstoffstrategie vollzieht, ist der perfekte Startpunkt, sich klar für die Erneuerbaren zu entscheiden.
100 Prozent sind möglich.
Grüner Wasserstoff: als Zukunft in Sachsen-Anhalt?
„Die Entwicklung Mitteldeutschlands zu einer Modellregion für Grünen Wasserstoff ist eine große Chance für das Gelingen des Kohlestrukturwandels." Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
Der Landesverband Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e.V. (LEE) bündelt als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Sachsen-Anhalt die Interessen der Unternehmen und Verbände aus den Bereichen der Wind-, Solar- und Bioenergie sowie der Geothermie, Wasserkraft, Kraft-Wärme-Kopplung und Energieeffizienz. Der LEE vertritt seit 2006 die Interessen der Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.